Bindungs- und Traumatherapie

 

Bindung

Die Bindungstheorie, begründet von Dr. John Bowlby beruht auf der Annahme, dass wir ein angeborenes Bedürfnis haben, enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehungen zur unseren Mitmenschen aufzubauen. Sie drückt aus, wie wir Beziehung bzw. Bindung in früher Kindheit, teilweise auch schon in Schwangerschaft und bei der Geburt, und im Laufe unseres Lebens Beziehungen aufbauen.

Kommt es zu früher Trennung von den Eltern, zu Verlust oder Trauma, wirkt sich dies darauf aus, wie wir im Laufe unseres Lebens Beziehungen aufbauen und erleben.
Hierbei kann es z.B.

  • um Frühgeburt, Geburtstrauma durch Kaiserschnitt
  • Trennung, Verlust und Tod eines Elternteils
  • frühe Vernachlässigung bis hin zu seelischem oder körperlichem Misshandlung eines Kindes

Ein Kind, dem es nicht möglich ist ein sicheres Bindungsmuster zu den eigenen Eltern und/oder einer anderen Beziehungsperson aufzubauen, trägt dieses unsichere Muster im weiteren Leben, bis ins Erwachsenenalter, in seine Beziehungsmuster mit hinein.

 

 

Trauma

Bei traumatischen Erfahrungen kommt es zu einem Trauma-Notfallmechanismus, der mit Erstarren, Einfrieren, Dissoziieren und Aufspalten der eigenen Persönlichkeit einhergeht. Ist die Gefahr vorüber, geraten diese selbst ausgespaltenen Persönlichkeitsanteile und aktivierten Überlebensmechanismen oft in Vergessenheit, wirken aber im Unterbewusstsein durchaus weiter auf Körper und Seele ein.

Traumatische Erfahrungen geschehen nicht nur in der Kindheit, sonder können uns auch im späteren Leben begegnen. Z.B. in form von

  • Seelische oder körperliche Gewalterfahrung
  • Sexueller Missbrauch
  • Unfälle (z.B. Autounfälle)
  • Nahtoderfahrungen
  • Belastende, anhaltende Lebenssituationen, Überforderung
  • Schulmedizinische Diagnosen (z.B. Tumorerkrankungen….)
  • Täter-Opfer-Konflikte

Es kann passieren, das frühere, nicht verarbeitete oder verdrängte Erlebnisse durch Ereignisse in der Gegenwart aktiviert werden, ohne dass wir einen unmittelbaren Bezug dazu herstellen können:

  • Schwierigkeiten am Arbeitsplatz bis zum Burn-Out
  • Trennung oder Verlust eines geliebten Menschen
  • Geburt der eigenen Kinder, Ereignisse im Leben der eigenen Kinder
  • Beziehungsschwierigkeiten, sowohl in Partnerschaft, wie auch im Freundeskreis oder zu Arbeitskollegen
  • Eltern-Kind-Probleme

Typische Traumagefühle sind vielgesichtig. Es treten nicht alle Symptome gleichzeitig auf, sonder hier sind nur einige Beispiele genannt:

  • Häufiges Gefühl von Überforderung, Wutausbrüche
  • Konzentrationsschwierigkeiten, gelähmtes Gefühl, Apathie,
  • geistige Abwesenheit, Gedächtnislücken
  • Desorientiertheit in Raum u. Zeit
  • Unverbundenheit mit sich und der Umwelt
  • Ereignisse kehren in der Phantasie immer wieder, kreisende
  • Gedanken, der Kopf kommt nicht zur Ruhe, Übererregbarkeit
  • Angstzustände, Panikattacken, Übervorsichtigkeit
  • chronische Erschöpfung und Schlafstörungen, "Burn-Out“
  • Schmerzzustände ohne medizinischen Befund
  • Gefühle von Ohmacht, körperliche Ohnmachtsanfälle, Taubheitsgefühle im Körper ohne medizinische Ursache
  • Arbeitswut oder Rückzugstendenz, gesellschaftliche Isolation
  • Suchtverhalten (z.B. Alkohol und Drogen, Nikotin, aber auch Arbeits-, Computer- oder Spielsucht)
  • Sich wiederholende oder anhaltende Beziehungsprobleme

 

In der Bindungs- & Traumatherapie geht es darum die zugrundeliegende Erfahrung bzw. das traumatische Ereignis, das abgespalten oder verdrängt wurde wieder zu integrieren.

In meiner Praxis nähern sich Patient & Therapeut gemeinsam dem belastenden Ereignis oder Trauma an. Wichtig ist mir hierbei, dass es keine vorgegebenen Therapieplan gibt, sondern dass jeder Patient sein eigenes Tempo hat und auch selbst bestimmen darf, wie weit er gehen möchte oder kann.

In der Traumatherapie werden verschiedene Phasen durchlaufen, wobei diese nicht linear "abgearbeitet" werden.

  1. Beziehungsaufbau
  2. Ressourcen- & Stabilisierungsphase
  3. Traumakonfronatation / - exposition
  4. Integrationsphase

 

Vielmehr geht es darum für die individuellen und aktuellen Themen das richtige "Werkzeug" zu finden. Generell gilt "First-things-first".

Möglichkeiten sich diesen Themen im dualen System der Einzeltherapie schrittweise zu nähern nutzen wir aus den Bereichen:

  • Systemische Therapie
  • Trauma- & Bindungstherapie
  • EMDR
  • Ego-State-Therapie
  • Psychokinesiologie
  • Körperarbeit

Eine intensive Auseinandersetzung, die aber nicht immer zu Beginn einer Therapie erfolgen sollte, ist die Systemische Aufstellungsarbeit in Form eines Gruppensettings, z.B. in Form eines Tagesseminares, eines 3-täg. Workshops oder einer fortlaufenden (Halb-) Jahresgruppe.

 

 

 

 

 

 

 

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